Gemütliche Panoramawanderung vom «Zugerberg» nach Walchwil mit atemberaubender Aussicht auf die imposanten Berggipfel sowie den Zugersee und Vierwaldstättersee.
Text und Bilder von Marc Gottwald
Zugerberg-Wanderung: Das Wichtigste in Kürze
- – Einkehrmöglichkeiten, Feuerstellen und Spielplätze sind besonders am Anfang sehr präsent
- – Einzigartige Sitzgelegenheiten mit Panoramaaussicht auf den Zuger-, den Vierwaldstättersee und die Schweizer Alpen
- – Ideal auch für Familien (ohne Kinderwagen)
- – Wanderung ist in jeder Saison möglich, solange es keinen Schnee hat
Start: Zugerberg
Ziel: Walchwil
Kondition: leicht-mittel
Zeit: 3h
Januar-Dezember (ohne Schnee)
Der sonnenverwöhnte Zugerberg
Wenn der graue Nebel im Tal liegt, strahlt die Sonne auf dem Zugerberg. Oder zumindest oft, denn mit fast 1100 Höhenmeter besitzt der Hausberg von Zug eine unheimliche Ausstrahlungskraft. Er bietet Möglichkeiten für jeden Geschmack. Man kann im Restaurant gemütlich etwas essen. Ebenfalls könnte man auf den 1500 Höhenmeter Gipfel steigen, einen Familienausflug unternehmen oder eine wunderschöne Panoramawanderung erleben. Wir haben uns für letzteres entschieden und nehmen dich mit auf diese Erlebniswanderung.
Anfahrt mit dem öffentlichen Verkehr
Da nur wenige Parkplätze bei der Talstation zur Verfügung stehen, reist du am besten mit dem öffentlichen Verkehr an. Die Buslinie 11 nimmt die Gäste von Zug Bahnhof nach Schönegg mit. Der Bus fährt alle halbe Stunde (07/37). Theoretisch könntest du auch das Auto in Zug parkieren und von dort den Bus nehmen. Möchtest du vorher wissen, ob auf dem «Zugerberg» die Sonne scheint, ist ein Blick in die Webcam empfehlenswert.
Mit genug Trinken beladen marschierst du in Richtung Walchwil. Nach wenigen Minuten geht es vorbei am bekannten Internat «Montana Zugerberg», welches 1926 gebaut wurde. Das Internat besitzt von einer zweisprachigen Primar- und Sekundarschule zu einem Gymnasium alles.
Auf dem Parkplatz des Internats hast du ein erstes Mal einen wunderschönen Ausblick auf den königsblauen Zugersee und dem umliegenden Gemisch aus Natur, Landwirtschaft und Stadt. Bei uns war der See noch von Nebel bedeckt, der sich im Laufe des Morgens allmählich auflöste.
Traumhafte Aussicht
Was hast denn du eigentlich lieber? Ein Nebelmeer oder freie Sicht?
Weiter marschierst du vorbei an diversen Sitzgelegenheiten, Spielplätzen, Informationstafeln für Kinder zu einer hügeligen Landschaft. Diese kleinen Hügel, sogenannte Drumlins, wurden vom Gletscher geschaffen, der den Schutt je nach Eis- respektive Warmzeit hin- und hergeschoben hat. Denn vor 150 Millionen Jahren war die Region Zug noch vom Meer überlagert.
Erst durch das aufeinanderdriften der Afrikanischen und Eurasischen Platte erhoben sich die Alpen und lagerten Schutt unter anderem auch in der Region Zug ab. Da die Gletscher in den letzten drei Millionen Jahren ein paar Mal bis ins Mittelland vordrangen, formten sie so auch den Zugerberg mit ihrer unheimlichen Kraft. Mehr Details über die Entstehung der heutigen Schweiz und den vorliegenden Landschaften erfährst du auf einer geführten Tour mit myswisspanorama.
Nach dem wissenschaftlichen Exkurs führt der Weg weiter abwechselnd durch lichte Wälder und beweidete Wiesen (Frühling bis Herbst). Besonders im Herbst hat der Wald mit seinen Farben einen eigenen Charakter und macht die Wanderung am Zugerberg zu einem Highlight. Wenn der Wald die Sicht nicht verdeckt, wirst du mit einer magischen Aussicht belohnt.
Der Abstieg vom Zugerberg nach Walchwil
Auf einem steilen Weg beginnt der rund 1h 15 minütige Abstieg nach Walchwil. Falls du Knieprobleme hast, solltest du lieber von Walchwil in Richtung Zugerberg wandern. Der Pfad führt durch den Wald zu einem Bauernhof mit einer herrlichen Aussicht. Die kleinen Hügel zeigen auch hier die Vergangenheit des Gletschers.
In Walchwil angekommen spazierst du zum Bahnhof und nimmst den Zug oder Bus in Richtung Zug oder Arth-Goldau. Möchtest du es ein wenig spezieller, kannst du in nur fünf Gehminuten das Schiff auf dem Zugersee nehmen.