Der Berglistüber-Wasserfall im Kanton Glarus ist ein Naturwunder im UNESCO-Welterbe Sardona. Ein nur fünfminütiger Spaziergang bringt dich zum Wasserfall, den du im 2024 unbedingt sehen solltest.
Text und Bilder von Marc Gottwald
Berglistüber – In nur 5 Minuten zu einem der schönsten Wasserfällen der Schweiz
Der Berglistüber Wasserfall befindet sich beim Klausenpass im UNESCO-Welterbe Sardona und ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten der Schweiz. Die Anreise ist sehr einfach, denn wenn du auf den Klausenpass fährst, kannst du einen einfachen Halt bei der Bushaltestelle „Linthal, Bergli“ einlegen. Beim ehemaligen Restaurant Bergli sind Gratisparkplätze vorhanden. Von dort kann der Wasserfall in einem gemütlichen Fussmarsch von nur 5 Minuten erreicht werden.
Einfach atemberaubend, wie sich das Wasser vom Felsen herunterstürzt. Die im Jahr 2021 frisch gebaute Besucherplattform sowie der stark verbesserte Weg gibt dank den Absperrungen Sicherheit. Somit ist der Berglistüber-Wasserfall nun auch ein tolles Ausflugsziel für Familien in der Schweiz.
Hinter den Wasserfall – auf eigene Gefahr
Der Berglistüber ist offiziell einer der schönsten Wasserfälle der Schweiz und dementsprechend ein Ort für spektakuläre Fotos. Bei gutem Sonnenlicht und viel Wasser gibt es einen Regenbogen im Wasserfall. Abenteuerlicher wird es dann, wenn man hinter den Wasserfall spaziert. Denn von dort erwartet einem der Wasserfall in einem total anderen Blickwinkel.
Man merkt sofort, dass dieser Wasserfall ein wahrer Kraftort ist. Denn die Energie, die der Wasserfall freigibt, wirkt sich auf jeden Besucher positiv aus. Wer hinter den Wasserfall geht, sollte bitte sehr vorsichtig sein, denn es ist nass und rutschig. Auch können sich Steine lösen, weshalb der Zutritt zeitweise sogar verboten war.
Geologie und Hintergrundwissen zum Berglistüber Wasserfall – einfach erklärt
Der Berglistüber Wasserfall im Kanton Glarus ist auch geologisch sehr interessantes Ausflugsziel.
Es handelt sich nämlich um eine geologische Überschiebung. Schauen wir uns genauer an, was das bedeutet. Während dem die obere hellere Gesteinsschicht aus Kalk besteht und rund 150 Millionen Jahre alt ist, so ist die untere dunklere Schieferschicht 50 Millionen alt. Die Trennschicht sieht man an der hellen Trennlinie. Normal wäre aber, dass die jüngere Gesteinsschicht über der Älteren liegt.
Wie kann das passieren?
Durch die Plattentektonik trifft die Europäische Kontinentalplatte auf die Afrikanische. Das Resultat ist die Alpenaufschiebung. Genau das passierte hier auch. Die ältere Platte hat sich gefalten und über die Jüngere gelegt. Somit gab es eine Überschiebung, die wir nun hier am Berglistüber bewundern können.
In ebenso 5 Minuten marschierst du wieder zurück zum Parkplatz des ehemaligen Restaurant Bergli.
Im Sommer während den Sommerferien und an den Wochenenden wartet bei gutem Wetter ein Imbissstand, der lokale Bratwürste und weiteres direkt bei der Strasse verkauft.
Wandervorschlag zum Berglistüber
Ebenfalls kann der Berglistüber mit einer traumhaften Wanderung kombiniert werden. Denn von Linthal kann man auf der rechten Seite der Linth (Fluss) wandern, um danach eine Abzweigung in Richtung Klausenpass, einem der schönsten Alpenpässe der Schweiz, zu nehmen.
Geheimtipp: Kurz nach der Abzweigung kommt das Wasser des Fätschbachs, der auch den Berglistüber passiert hat und fällt in einem wunderschönen Wasserfall hinunter. Deswegen lohnt es sich, die wenigen Meter zusätzlich zu machen, um danach die Abzweigung in Richtung Bergli und Klausenpass zu nehmen. Die Wanderung zum Berglistüber dauert von Linthal rund 1h 15 Minuten sowie 400 Höhenmeter Steigung. Sie bietet eine grandiose Aussicht auf das Linthal sowie den imposanten Tödi und ist definitiv sehr zu empfehlen.
Hier die Wanderkarte von Linthal zum Berglistüber:
Wer möchte, der kann den Ausflug mit dem Claridensee am Klausenpass oder einen Besuch des Urnerbodens kombinieren.
Wichtig: Die Parkplätze sind sehr knapp. Da der Wasserfall bekannter wird, ist es besonders an Wochenenden in den Sommerferien möglich, dass es keine freien Parkplätze gibt. Zudem gibt es seit zwei Jahren ein Bistro geführt von Röbi. Es lohnt sich bei ihm vorbeizuschauen und etwas leckeres zu essen oder zu trinken.