Grand Tour of Switzerland: 12 TOP Geheimtipps

Die Grand Tour of Switzerland hat viel zu bieten. Deshalb haben wir für euch 12 Traumorte ausgesucht, die du im 2024 nicht verpassen solltest. Plane auf jeden Fall ein wenig mehr Zeit ein, denn jeder einzelne Ort hat seinen Charme. Alle hier erwähnten Destinationen gehören zum «Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung» und sind auf der Grand Tour of Switzerland ein besonderes Highlight.

 

In Kollaboration mit Schweiz Tourismus, Text und Bilder von Marc Gottwald

Die Grand Tour of Switzerland in Kürze.

Mit 5 Alpenpässen, 22 Seen, 1600 Kilometer Fahrt und einer kulturellen sowie landschaftlichen Diversität ist die Grand Tour of Switzerland einer der Höhepunkte, um die Schweiz zu entdecken und richtig kennenzulernen.

Falls die Zeit etwas zu knapp wird, kann die Tour selbstverständlich auch in Teiletappen gemacht werden. Auf der Homepage von Schweiz Tourismus erfährt ihr alles über die ganze Tour respektive die Etappen.

12 geheime Ausflugsziele auf der Grand Tour of Switzerland

• Flüeli-Ranft, OW
• Werdenberg, SG
• Saillon, VS
• Praz, FR
• Diessenhofen, TG
• Ernen, VS
• Appenzell, AI
• Bauen, UR
• La Chaux-de-Fonds, NE
• Saint-Saphorin, VD
• Meride, TI
• Malans, GR

Nun präsentieren wir euch unsere 12 Traumorte im Detail:

Flüeli-Ranft, OW

Flüeli-Ranft ist ein kleines Dörfchen im Kanton Obwalden umrahmt von imposanten Bergen – ein wahrer Kraftort. Neben der unglaublichen Schönheit des Dorfes fällt direkt die Ruhe und Stille sowie die vielen Kapellen und Kirchen auf. Flüeli-Ranft war im 15. Jahrhundert Ort und Wirkungsstätte des Schweizer Nationalheiligen Niklaus von Flüe, auch bekannt als Bruder Klaus. Dementsprechend ist das Dorf auch heute noch ein Wallfahrtsort und ein toller Tipp auf der Grand Tour of Switzerland.

Ein Dorfrundgang ist sehr lohnenswert, wobei ein Besuch der Kirche sowie der Bruderklauskapelle unbedingt gemacht werden sollte. In dieser Kapelle lebte Bruder Klaus übrigens die letzten 19 Lebensjahre.

Ebenfalls ins Auge sticht in Flüeli-Ranft das Jugendstilhotel Paxmontana, welches 1896 als Kurhaus gebaut wurde. Das Hotel hat 83 Zimmer und steht unter Denkmalschutz. Im Hotel gibt es für hungrige zudem ein Restaurant.

Wer gerne wandert kommt in Flüeli-Ranft auf seine Kosten. Riesige Wanderwegtafeln warten auf die Wanderfreunde. Einer der Höhepunkte ist sicherlich die Wanderung auf die Älggialp zum geographischen Mittelpunkt der Schweiz. Sie dauert rund 6 Stunden, wobei ein Teil ein Alpinwanderweg ist.

Werdenberg, SG – kleinste Stadt der Schweiz

Wie heisst die kleinste Stadt der Schweiz? Ja genau, die Antwort haben wir schon, es ist Werdenberg. Je nach Quelle leben zwischen 45-60 Einwohner in Werdenberg. Obwohl eine Stadt in der Schweiz grundsätzlich mehr als 10‘000 Einwohner haben muss, zählen historisch bedingte Städte immer noch als „Stadt“. Und so ist es mit Werdenberg.

Der idyllische Ort hat nur gerade einmal 34 Häuser und ist die älteste Holzbausiedlung der Schweiz. Die Häuser stammen aus dem 15. Bis 17. Jahrhundert. Zudem steht auf dem Stadthügel imposant ein Schloss, welches im 13. Jahrhundert gebaut wurde. Das Schloss ist heute ein Museum und jeweils von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Was mir besonders gefällt und zu einem der Highlights der Grand Tour of Switzerland macht, ist das malerische Stadtbild mit den erhaltenen Häusern, die Ruhe sowie die Details mit Blumen und Reben. Ebenfalls ist der See vor dem Mittelalterstädtchen das perfekte Fotomotiv. Er kann in ca. 20 Minuten in einem gemütlichen Spaziergang umrundet werden.

Übrigens sagt Werdenberg, dass es sogar die kleinste Stadt der Welt ist. Also ein ganz besonderer Ort, den man nicht verpassen sollte.

Saillon, VS – kleinste Weinplantage der Welt (Highlight Grand Tour of Switzerland Kanton Wallis)

Auf dem Weg nach Saillon fallen die vielen Obst- und Gemüseplantagen auf. Neben Reben und diversen anderen Früchten gibt es hier Birnen, Äpfel und vor allem Aprikosenbäume. Im Sommer kann man bei den Bauern überall Aprikosen kaufen. Ebenfalls omnipräsent sind die Weinproduzenten. Gefühlt jede paar Kilometer sieht man ein Gebäude, welches zu einer Weindegustation einlädt.

Auch die malerische Mittelalterstadt Saillon thront stolz auf einem Hügel umrundet von Rebbergen und Bergen. Bereits im 13. Jahrhundert wurde der Kern durch die Savoyer gebaut und befestigt. Wer im Sommer durch die Gassen spaziert wird auf ein gut besuchtes Restaurant treffen. Ansonsten herrscht auch hier Ruhe pur.

Hast du gewusst, dass in Saillon der kleinste Weinberg der Welt steht? Dieser ist nur 1.6 Quadratmeter gross und besitzt 3 Reben. Gemäss Wallis Tourismus ist der Besitzer Dalai Lama.

Wer die Grand Tour of Switzerland fährt, möchte auch meistens ein tolles Erinnerungsfoto. Für den besten Fotospot empfehle ich ein wenig den Hang entlang der Rebbergen zu spazieren, um einen guten Winkel zu erwischen. Das Licht ist im Sommer generell am Morgen besser.

Praz, FR – toller Badeort und Weindegustation auf der Grand Tour

Bevor ich den Ort „Praz“ der Grand Tour of Switzerland auf der Karte gefunden habe, dauerte es eine Weile. Denn in der Schweiz gibt es diverse Dörfer, welche so heissen. Deshalb ist es wichtig, das Praz am Murtensee im Kanton Fribourg anzusteuern.

Praz ist ein Winzerdorf und liegt wie erwähnt am Murtensee. Das macht das Dorf denn auch zu einem perfekten Ausflugsziel entlang der Grand Tour. Wer an einem idyllischen und ruhigen Ort schwimmen möchte, der kommt genau auf seine Kosten. Ebenfalls bieten die zahlreichen Weinkeller Degustationen an. Praz hat ebenfalls Hotels, wo man den Abend bei einem guten Essen und Glas Wein geniessen kann.

Auch eine Schifffahrt auf dem Murtensee ist von Praz her sehr zu empfehlen. Oder wie wäre es mit einer Wanderung auf den Mont Vully, dem Hügel hinter Praz? Dies dauert nur rund eine Stunde und offeriert traumhafte Aussichten.

Praz ist sicherlich für Weinlieberhaber und Geniesser einer der Geheimtipps der Grand Tour of Switzerland.

Diessenhofen, TG

Diessenhofen ist einer der schönsten Orte im Kanton Thurgau und ebenfalls ein Geheimtipp auf der Grand Tour of Switzerland. Den die Kleinstadt hat neben seiner wunderschönen Architektur mit dem Rhein einen grossen Pluspunkt. Hier legen während dem Sommer täglich mehrere Schiffsfahrten von Schaffhausen nach Konstanz an.

Der Name Diessenhofen wurde ein erstes Mal im 8. Jahrhundert erwähnt, wobei der Ort damals mit seiner Kirche zum Kloster St.Gallen gehörte. Im 15. Jahrhundert wurde Diessenhofen gezwungen Österreich beizutreten, wobei die Eidgenossen nur 18 Jahre später die Stadt zurückeroberten.

Auf der anderen Seite des Rheins ist schon Deutschland. Hier findet man auf dem Hügel einen der besten Fotospots auf die Stadt. Ein Geheimtipp in der Nähe von Diessenhofen ist der Besuch des Dorfes Unterstammheim im Spätfrühling. Der unbeschreiblich feine Duft der Rosen, kombiniert mit den Riegelhäusern verzaubert schnell die Herzen.

Auch in der Nähe ist das weitaus bekanntere Stein am Rhein, welches immer ein Highlight  auf der Grand Tour of Switzerland ist.

Ernen, VS

Wer von der Bilderbuchschweiz spricht, der ist in Ernen an der richtigen Adresse. Grüne Wiesen, Chalethäuser, die fast schon beängstigende Ruhe und der Berggletscherblick würden hier sogar Goethe ein Gedicht schreiben lassen.

Ernen nennt sich auch das Musikdorf. Hier finden jeden Sommer klassische Konzerte statt und ziehen Künstler und Besucher aus der ganzen Welt an. Sind wir ehrlich, was will man mehr als schöne Konzerte kombiniert mit diesem Panorama?

Es lohnt sich in Ernen eine Nacht zu verbringen oder einen Spaziergang ins benachbarte Mühlebach zu machen, und den ältesten Schweizer Dorfkern in Holzbauweise zu besichtigen. Ebenfalls befindet sich dort die bekannte Hängebrücke. Auch Ausflüge ins Binntal sind im Sommer für Naturfreunde und Ruhesuchende lohnenswert.

Appenzell, AI – der traditionellste Ort auf der Grand Tour of Switzerland

Obwohl Appenzell der Hauptort vom Kanton Appenzell ist, ist Appenzell erstaunlicherweise ein Dorf und keine Stadt. Hier angekommen, fühlt man sich wie in einer Märchenwelt. Bunt bemalte Häuser, einzigartige Architektur, diverse traditionelle Bäckereien und einen Charme, den man nirgendswo anders findet. Appenzell ist definitiv ein Ort für Träumer und ein Muss auf der Grand Tour of Switzerland. Besonders das Haus mit wohl hunderten von Zwergen hat es mir angetan.

Die Region um Appenzell war schon immer sehr ländlich und traditionell geprägt. Die ersten Bauernhäuser wurden hier zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert gebaut, wobei die Kirche einen grossen Einfluss hatte. 10% der Ernte mussten die Bauern der Kirche abgeben. Auch heute ist Appenzell noch einer der traditionellsten Kantone respektive Hauptorte der Schweiz.

Ganz in der Nähe vom Dorf Appenzell kann man traumhafte Wanderungen im Alpsteingebiet starten. Wie wäre es z.B. mit einer Wanderung zum Äscher, dem weltbekannten Gasthaus im Berg? Gut kombiniert werden kann dies mit dem Seealpsee. Ebenfalls ein landschaftlicher Traum und unter Instagrammer beliebt ist die Wanderung ab Hoher Kasten zur Saxer Lücke und dann weiter zum Fälensee.

Bauen, UR

Das idyllische Bauen liegt am Urnersee und lädt die Leute mit dem Berg-Seeblick zum Träumen ein. Dank des steilen Hanges im Hintergrund wird die Sonnenenergie reflektiert, was südliches Flair einhaucht. Dies wiederspiegelt sich auch im Anbau der Gärten, welche durch die Terrassenbauten und südlicher Vegetation mediterran veranlagt sind.

Besonders schön sind die alten Innerschweizer Bauernhäuser kombiniert mit der Dorfkirche Sankt Idda. Speziell am frühen Morgen oder gegen den späten Abend herrscht im Sommer perfektes Fotolicht. Ich empfehle für den perfekten Winkel den Hang entlang des offiziellen Weges hochzugehen.

Im Sommer ist Bauen zudem der Tipp für eine Abkühlung im See oder eine Tour mit dem Stand Up Paddle. Oder wie wäre es mit einer Bootsfahrt auf dem Vierwaldsättersee von Bauen nach Luzern?

Obwohl das Dorf früher nur per Schiff oder Fussweg erreichbar war, wurde 1956 eine Strasse nach Bauen gebaut und ist nun eines der Highlights der Grand Tour of Switzerland im Kanton Uri.

La Chaux-de-Fonds, NE 

La-Chaux-de-Fonds ist einer der Orte entlang der Grand Tour of Switzerland, welche seit 2009 zum Unesco Welterbe zählt. Über 100 Jahre lang war die Stadt das Weltzentrum der Uhrmacherei. Doch dies war nicht immer so. Denn einerseits ist die Region um La-Chaux-de-Fonds mit über 1000 Metern Höhe in einem sehr rauen Klima (in der Nähe ist einer der kältesten Ort der Schweiz). Anderseits hatte es ursprünglich kein Oberflächenwasser, was die Besiedlung lange Zeit erschwerte.

Einzigartig sind in La-Chaux-de-Fonds die zahlreichen Reihenhäuser, in welchem die Mitarbeiter der Uhrenfabriken lebten. Ebenfalls ist der Ort die Heimatstadt von Le Corbusier, dem bekannten Architekten des Jugendstils.

La Chaux-de-Fonds ist ein interessanter Kontrast zu den anderen genannten Orten entlang der Grand Tour de Switzerland und weisst eine spannende Geschichte auf.

Saint-Saphorin, VD – Grand Tour of Switzerland Höhepunkt für Weinliebhaber

Saint-Saphorin ist die zweite Ortschaft in diesem Bericht, welche dem UNESCO-Welterbe anhört. Denn Saint-Saphorin befindet sich in der weitaus bekannten Weinregion Lavaux. Die Ursprünge des Weines und seiner Terrassen gehen im Genferseegebiet auf das 11. Jahrhundert zurück, wo Kloster das Gebiet kontrollierten und Weintrauben anbauten.

Die Kirche wurde bereits im 6. Jahrhundert gebaut und macht Saint-Saphorin zu einem historisch wertvollen Ort. Neben der spannenden Geschichte sticht auch die atemberaubende Schönheit sofort ins Auge. Die historischen Gebäude umrahmt vom grün der Reben, dem blau des Genfersees und die traumhaften Berge geben dem Dorf ein ganz besonderes Flair. Nicht ohne Grund zählt Saint-Saphorin zu einem der schönsten Dörfer der Schweiz. Deshalb kann ich nur empfehlen, entlang der Grand Tour of Switzerland einen Halt im Winzerdorf zu machen.

Hier können auch Weindegustationen gemacht werden. Wenn du schon in der Region bist, lohnt sich ein Spaziergang von Saint-Saphorin nach Epesses. Epesses ist ein weiteres malerisches Traumdorf im Lavaux und lässt die Herzen mit seinem Charme und der unglaublichen Weitsicht gewinnen.

Falls du weniger Zeit hast, kann man auch mit dem Auto nach Epesses fahren. Andere Highlights sind sicherlich ein Spaziergang entlang der Montreux Riviera sowie der Besuch das Schloss Chillon.

Meride, TI

Mit Sicherheit ist Meride eines der hübschesten und am besten erhaltenen Mittelalterdörfer im Kanton Tessin. Durch die Rebberge, das traumhafte grün und die schönen Kirchen ist ein Besuch schon fast ein Muss.

Meride war Heimat von vielen Künstlern, welche ihre Kunst in die Nachbarsländer wie beispielsweise Italien, Frankreich und Deutschland brachten. Neben Handwerk und Malerei waren auch die Seidenkunst und der Weinbau im kleinen Tessiner Dörfchen lange Zeit stark ausgeprägt.

Wer Fossilienfan ist, der sollte es sich nicht entgehen lassen, den Monte San Giorgo zu bewandern, der zum UNESCO Weltnaturerbe zählt. Hier wurden schon viele rund 200 Millionen Jahre alte Versteinerungen und Fossilien gefunden.

Malans, GR

Das Winzerdorf Malans ist wegen seinen beeindruckenden Patrizierhäuser im Zentrum und den diversen Weinbauern ein lohnender Abstecher auf der Grand Tour of Switzerland. Der Weinbau ist dementsprechend auch der wichtigste Wirtschaftszweit im Dorf Malans. Was neben den schönen Gebäude und dem Obst- und Weinbau besonders auffällt sind die riesigen Mauern entlang der Strassen. Malans gehört übrigens mit den ebenfalls sehr schönen Dörfern Jenins und Fläsch zur Bündner Herrschaft.

National macht Malans besonders dank der guten Unihockeymannschaft Schlagzeilen, dessen Team in der höchsten Schweizer Liga spielt.

Einer der grössten Geheimtipps von Malans ist die Älplibahn (Tickets müssen reserviert werden). Dank der Wärme kann es sein, dass du schon mal von Schlangen begrüsst wirst. Keine Angst, diese sind in den Steinen des Restaurants und machen nichts. Vom Restaurant kann man in rund 2 – 2.5 Stunden ins Fläscher Tal wandern. Drei Seen mit fast keinen Menschen warten auf dich. Ein purer Traum, der einmal mehr beweist, wie schön unsere Schweiz einfach ist.